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Arbeiten als Winzer – wie stehen die Perspektiven in diesem Traditionsberuf?

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Nach Bier zählt Wein zu den beliebtesten alkoholischen Getränken in Deutschland. Obwohl sehr viel Wein importiert wird z. B. aus Frankreich und Italien, spielt auch hierzulande der Weinanbau eine wichtige Rolle. Dabei kommen Winzer zum Einsatz, die die Weinberge bewirtschaften und auch weitere interessante Aufgaben übernehmen. Doch wie stehen eigentlich die Perspektiven in diesem Traditionsberuf? Lohnt es sich überhaupt noch eine Ausbildung anzufangen? Das sind zwei durchaus berechtigte Fragen. Zumal immer mehr Arbeit von Maschinen übernommen wird. Die Antworten hierauf erhalten Sie in unserem Artikel.

Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Über Weinanbaugebiete in Deutschland informieren
  2. Sich für einen Ausbildungsplatz als Winzer bewerben
  3. Wenn nötig seinen Wohnort wechseln
  4. Nach 3 Jahren seine Ausbildung abschließen
  5. Erfahrungen in einem Weinanbaubetrieb sammeln
  6. Sich nach Weiterbildungsmöglichkeiten umschauen
  7. Ein Karriereziel festlegen (z. B. Winzermeister)
  8. Selbstständig machen und mit Weinverkauf Geld verdienen

 

Wie die Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten aussehen und was vorausgesetzt wird

Wer eine Ausbildungsstelle als Winzer anstrebt, sollte unbedingt beachten, dass solche nicht in ganz Deutschland zur Verfügung stehen. Es gibt schließlich nicht überall Weinanbaugebiete. Besonders schlecht sieht es damit natürlich im Norden aus. Daher ist es gut möglich, dass man für seine Ausbildung den Wohnort wechseln muss. Das kann natürlich etwas Überwindung brauchen. Auch sollte man bedenken, dass gewisse Voraussetzungen als Winzer erfüllt sein sollten. An vorderster Stelle steht dabei natürlich eine Affinität zu Wein. Wer lediglich eine Ausbildung beginnt, da er nicht so richtig weiß was er mit seinem Leben anfangen soll, begeht sehr wahrscheinlich einen großen Fehler.

Als Winzer sollte man zudem zeitlich flexibel sein. Gelegentlich muss auch an Wochenenden und Feiertagen mit angepackt werden. Dabei ist man meistens an der frischen Luft. Eine gewisse körperliche Belastbarkeit sollte dabei ebenfalls gegeben sein. Maschinen nehmen einem nämlich nicht alle Arbeit ab. Des Weiteren sind auch Fingerspitzengefühl und ein technisches Grundverständnis ratsam. Wer dazu noch eine feine Zunge hat, ist für diese Tätigkeit wie geschaffen. Empfohlen wird ein mittlerer Schulabschluss. Es gibt hier aber auch Ausnahmen. Sollten alle Voraussetzungen gegeben sein, stehen die Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten recht gut.

Was die Tätigkeit eines Winzers umfasst

Der Beruf des Winzers beinhaltet eine ganze Menge. Meist wird dabei im Freien gearbeitet. So muss der Boden bearbeitet und die Weinreben gepflanzt werden. Diese gilt es natürlich zu pflegen. Hier ist neben Handarbeit, auch der Einsatz von Maschinen gefragt. Letztere sind vor allem dann wichtig, wenn es um großflächige Düngung oder Schädlingsbekämpfung geht. Sollten die Weintrauben gereift sein, gilt es diese zu ernten. Doch die Arbeit eines Winzers hört hier noch lange nicht auf. Schließlich müssen die Weintrauben erst noch weiterverarbeitet werden. Was hier für Methoden angewandt werden, hängt vor allem von der Weinsorte und der gewünschten Rezeptur ab. Die fertigen Weine müssen aber erst noch hinsichtlich ihrer Qualität überprüft werden, bevor es zur Abfüllung und Etikettierung kommt. Hier gilt es den Wein natürlich zu probieren. Diese Aufgabe gehört somit zu den angenehmeren. Viele Winzer sind übrigens auch im Verkauf tätig. Hier geht es darum die Kunden zu beraten und seinen Wein an den Mann zu bringen.

Verdienst eines Winzers während und nach der Ausbildung

Das Ausbildungsgehalt eines Winzers ist zwar nicht sehr hoch, jedoch noch ganz in Ordnung. Im ersten Lehrjahr gibt es meist um die 600 Euro. Im dritten Lehrjahr steigt dieser Betrag auf circa 700 Euro an. Es ist zudem denkbar, dass man sich gelegentlich etwas dazuverdienen kann z. B. wenn man an Feiertagen einspringt. Nach der Ausbildung sieht es dann wie zu erwarten besser aus. Das Einstiegsgehalt liegt etwa bei 1600 brutto. Mit einiger Berufserfahrung, lässt sich dieses aber recht schnell auf 2000 brutto steigern. Sehr viel ist das zugegebenermaßen nicht. Allerdings gibt es Möglichkeiten, um wesentlich mehr zu verdienen.

Als Winzer Karriere machen – gar nicht so unrealistisch

Obwohl Maschinen eine immer wichtigere Rolle im Winzerberuf einnehmen, ist nicht davon auszugehen, dass dieser in Zukunft aussterben wird. Gerade bei Aufgaben wo Feinmotorik gefordert wird, ist man nämlich auf Handarbeit angewiesen. Was allerdings durchaus passieren kann, ist, dass der Bedarf nach Winzern abnimmt. Derzeit kann es sich aber durchaus noch lohnen eine Ausbildung anzufangen. Das hängt allerdings nicht mit dem Gehalt zusammen. Dieses ist zugegebenermaßen nicht das Gelbe vom Ei. Dafür sind die Karrierechancen umso besser.

So kann man sich beispielsweise zum Winzermeister oder zum staatlich geprüften Techniker in Fachrichtung Weinbau und Kellerwirtschaft weiterbilden. Für beides sollte man mindestens 2 Jahre einplanen. Der Zeitaufwand lohnt sich aber. Ein mindestens 500 Euro höheres Bruttogehalt sollte drin sein. Wesentlich interessanter ist allerdings, dass man sich für eine Selbstständigkeit qualifiziert. Das eröffnet einem die Möglichkeit selbst Wein anzubauen und zu verkaufen. Zwar geht man auf diese Weise natürlich ein gewisses Risiko ein, dafür ist verdiensttechnisch aber auch um einiges mehr drin.

 

©Bilder: Pixabay, Screenshots

 

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