Der Beruf des Edelsteinfassers – die bessere Alternative zum Goldschmied?
Wer eine Affinität zu Schmuck besitzt, zieht nicht selten eine Ausbildung zum Goldschmied in Erwägung. Doch ist eine solche tatsächlich sinnvoll? Das ist schwierig zu sagen. Was allerdings feststeht, ist, dass Goldschmiede während der Ausbildung sehr wenig verdienen. Selbst das Einstiegsgehalt ist eher mager. Dasselbe gilt für die Karrieremöglichkeiten. Nur die wenigsten Goldschmiede schaffen es, sich mit einem eigenen Goldladen selbstständig zu machen und davon ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es gibt jedoch eine plausible Alternative, nämlich den Beruf des Edelsteinfassers. Auch hier kann man sein schöpferisches Potential ausleben und befasst sich überwiegend mit der Schmuckherstellung. Doch das wichtigste: Die Berufsaussichten sind um einiges besser!
Schritt für Schritt Anleitung:
- Über Ausbildungsbetriebe in seiner Umgebung informieren (z. B. Juweliere)
- Für eine Ausbildung zum Edelsteinfasser bewerben
- Zwischen- und Abschlussprüfung erfolgreich abschließen
- Nach 3,5 Jahren seine Ausbildung beenden
- Übernommen werden oder einen anderen Betrieb suchen
- Erfahrungen sammeln und ein Studium zum Schmuckdesigner bestreiten
- Als Schmuckdesigner selbständig machen und sehr viel Geld verdienen
Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Edelsteinfasser
Bereits mit einem Hauptschulabschluss hat man gute Chancen, eine Ausbildung zum Edelsteinfasser zu bekommen. Dennoch sollten einige Voraussetzungen gegeben sein, bevor man sich für einen Ausbildungsplatz bewirbt. Schließlich ist nicht jeder der geborene Edelsteinfasser. Besonders wichtig sind beispielsweise ein sehr gutes Auge und ein hohes Maß an Konzentration. Als Edelsteinfasser ist nämlich Feinarbeit gefragt. Grobmotoriker sind hier also fehl am Platz. Des Weiteren sollte natürlich eine gewisse Affinität zu Edelsteinen und Schmuck vorhanden sein. Dasselbe gilt für handwerkliches Geschick. Auch Kreativität ist ausgesprochen hilfreich. Vor allem dann, wenn man seine Möglichkeiten voll ausschöpfen und in der Karriereleiter nach oben steigen will.
Was die Ausbildung zum Edelsteinfasser beinhaltet
Die Ausbildung zum Edelsteinfasser ist recht umfangreich und beinhaltet 3,5 Jahre. In den ersten beiden Lehrjahren lernt man vor allem die Arbeitsläufe. Neben dem Auswählen und Lagern der Werkstoffe, gehören hierzu auch der Umgang mit diversen Werkzeugen und Maschinen. Im Grunde lernt man also so ziemlich alles, was die Fertigung und Einarbeitung von Edelsteinen in Schmuckstücken beinhaltet. Daraufhin folgt eine Zwischenprüfung, die es zu bestehen gilt. Im dritten Lehrjahr vertieft man dann sein Wissen über Edelsteine. Hier lernt man die unterschiedlichen Edelsteine besser kennen und lernt auch diese zu unterscheiden. Dieses Lehrgebiet umfasst auch das Erkennen von Fälschungen. Im letzten Lehrjahr, dass nur ein halbes Jahr umfasst, werden sämtliche Inhalte wiederholt und man bereitet sich auf die Abschlussprüfung vor. Mit deren Abschluss, hat man die Ausbildung erfolgreich absolviert und darf sich nun offiziell Edelsteinfasser nennen. Es handelt sich übrigens um eine klassische duale Ausbildung. Die theoretischen Inhalte lernt man dabei an der Berufsschule, während das Praktische im Betrieb gelehrt wird.
Verdienst eines Edelsteinfassers in und nach der Ausbildung
Wie bereits erwähnt, ist der Verdienst eines Edelsteinfassers um einiges besser, als es der eines Goldschmiedes. Das zeigt sich bereits in der Ausbildung. Für das 1. Lehrjahr ist eine Ausbildungsvergütung zwischen 800 und 900 Euro pro Monat üblich. Bei sehr vielen Ausbildungsberufen, gibt es das erst im 3. oder 4. Lehrjahr (wenn überhaupt). Kurz vor Abschluss der Ausbildung, kann die Vergütung dann sogar auf über 1000 Euro ansteigen. Auch das Einstiegsgehalt kann sich sehen lassen. Hier kann man etwa mit 2500 brutto rechnen. Im Laufe der Zeit sind dann monatlich 500 bis 1000 Euro mehr drin. Vorausgesetzt natürlich, dass man hinreichende Erfahrung besitzt und sich beruflich weiterentwickelt.
Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten als Edelsteinfasser
Nicht nur das Gehalt eines Edelsteinfassers ist ein Grund, um diesen Beruf auszuüben. Es handelt sich auch um eine recht sichere Tätigkeit. Schließlich besteht die Nachfrage nach Schmuckstücken aller Art, was sich auch in Zukunft nicht ändern wird. Trotz des recht gesättigten Marktes, gibt es zumindest gute Chancen, die Arbeit langfristig ausüben zu können. Es ist nämlich recht unwahrscheinlich, dass die Arbeit gänzlich von Maschinen ersetzt werden kann. Eine menschliche Hand wird immer nötig sein. Selbst wenn es nur darum geht, dem Edelstein den letzten Schliff zu verpassen. Auch die Karrieremöglichkeiten als Edelsteinfasser sind recht gut. Besonders interessant finden wir dabei die Möglichkeit, nach der Ausbildung ein Studium zum Schmuckdesigner anzufangen. Mit erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung, ist hierfür nicht einmal ein Abitur notwendig. Glücklicherweise gibt es ja den dritten Bildungsweg. Sollte man sein Studium abschließen, geht es mit dem Verdienst direkt nach oben. Viele angestellte Schmuckdesigner, verdienen zwischen 3000 und 5000 Euro brutto. Das ist natürlich eine Menge Geld. Noch besser sehen die Aussichten allerdings aus, wenn man ich selbstständig macht. Dieser Schritt sollte allerdings wirklich nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn man sich sicher ist, dass man sich gegen die bestehende Konkurrenz durchsetzen kann.
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