Als Golfballtaucher Geld verdienen – kommt der kuriose Beruf jetzt auch nach Deutschland?
Schritt für Schritt Anleitung:
- Nach Tauchschulen in seiner Umgebung suchen
- Einen Tauschschein absolvieren
- Direkt bei Golfplatzbetreibern anfragen
- Wenn erforderlich Zusatzqualifikationen erwerben
- Angenommen werden und regelmäßig nach Golfbällen tauchen
- Für seine Arbeit vergütet werden
Es gibt so einige Berufe, die kaum einer kennt und die einem auf den ersten Blick sehr fragwürdig erscheinen. Dazu gehört zweifelsohne auch der Golfballtaucher. Während Golfballtaucher in Amerika schon seit Jahren zum Einsatz kommen, konnte sich die Tätigkeit in Europa bisher noch nicht wirklich durchsetzen. Allerdings greifen immer mehr Betreiber von Golfplätzen auf entsprechende Taucher zurück. Auch hier in Deutschland gewinnt das Golfballtauchen zunehmend an Beliebtheit. Was es mit diesem (in Deutschland) eher neuen Beruf auf sich hat und welche Risiken dieser beherbergen kann, möchten wir Ihnen gerne zeigen.
Aufgaben eines Golfballtauchers
Der Beruf des Golfballtauchers kommt aus Amerika. Verwunderlich ist das allerdings kaum. Schließlich gehen hier jährlich mehrere Millionen Golfbälle verloren. Die genaue Zahl lässt sich schwer ermitteln. Schätzungsweise sind es 100 bis 300 Millionen Bälle. Das ist natürlich eine erhebliche Anzahl und somit auch eine Menge Geld. Tatsächlich landet der Großteil der verschollenen Bälle in Gewässern z. B. Seen und Teiche. Um diese Golfbälle nicht zu verschwenden und letztendlich dadurch Geld einzusparen, werden Golfballtaucher engagiert, die die Bälle wieder aus den Gewässern fischen. Dafür wird ein hierfür konzipiertes Netz genutzt. Pro Stunde können dabei mehrere hundert Bälle gesammelt werden. Diese müssen in der Regel aber erst gereinigt und sortiert werden. Ein lohnenswertes Geschäft für die Golfplatzbetreiber.
Anforderungen an einen Golfballtaucher
Es gibt gewisse Anforderungen an einen Golfballtaucher, die auf jeden Fall erfüllt sein sollten. Dazu gehört meist auch ein Mindestalter von 18 Jahren. Das liegt daran, dass die Tätigkeit mit gewissen Risiken verbunden. Des Weiteren wird natürlich ein Tauchschein vorausgesetzt. Wer hier einige Zusatzqualifikationen nachweisen kann und generell einiges an Erfahrung hat, ist klar im Vorteil. Eine gute körperliche Verfassung sollte ebenfalls gegeben sein. Sportliche, kräftige Taucher werden bevorzugt. Unter anderem daher, da mitunter Steine unter Wasser angehoben werden müssen, damit man einen Golfball ausfindig macht. Da oft in Gruppen getaucht wird, fordern immer mehr Arbeitgeber Kenntnisse in der Ersten Hilfe und der Tauchrettung. Es gibt also einige Bescheinigungen, die man sich vor einer Bewerbung einholen sollte. Dazu zählt selbstverständlich auch eine ärztliche Untersuchung. Am besten holt man sich von seinem Hausarzt direkt noch eine Empfehlung, da diese die Chancen bei einer Bewerbung steigert.
Wie werden Golfballtaucher eigentlich vergütet?
Stundenlöhne oder Tagespauschalen sind als Golfballtaucher eher selten. Dafür ist es üblich, dass man einen Teil der gesammelten Golfbälle behalten darf. Diese kann man anschließend weiterverkaufen. Pro Stück kommt man dabei auf etwa 50 Cent bis 1 Euro. Wenn man in der Stunde 300 Golfbälle sammelt und jeden 10-ten behalten darf, käme man immerhin auf einen Stundenlohn von 15 bis 30 Euro. Der Verdienst schwankt aber natürlich stark und um Geld zu verdienen, muss man natürlich auch Leistung bringen. Bei manchen Gewässern ist das allerdings nur schwer möglich. Einige Golfplatzbesitzer lassen einen die Bälle übrigens nicht behalten. Stattdessen erhält man pro Ball eine Vergütung. Oft sind das so 5 bis 15 Cent. Wenngleich das nach sehr wenig klingt, kann man hierdurch in der richtigen Location einiges dazuverdienen. In Deutschland sehen die Verdienstchancen aber um einiges schlechter aus, als es beispielweise in den USA der Fall ist. Unabhängig vom Standort, arbeiten Golfballtaucher fast ausschließlich nebenberuflich. Das liegt unter anderem daran, dass es sich hierbei um eine eher saisonale Tätigkeit handelt.
Welche Risiken birgt der Beruf des Golfballtauchers?
In Deutschland hat man es als Golfballtaucher noch recht gut. Die Risiken halten sich in Grenzen. Neben den typischen Gefahren des Tauchens (z. B. Ertrinken), besteht hier vor allem die Gefahr von verschmutzten Gewässern. Auf Golfplätzen sind solche leider keine Seltenheit. Das kann beispielsweise an rücksichtslosen Golfballspielern oder chemischen Düngemitteln liegen. Selbst mit einem guten Taucheranzug, können diese diverse Infektionen und andere Erkrankungen hervorrufen. Des Weiteren können auch Golfspieler eine Gefahr darstellen. Schließlich kann nie gänzlich ausgeschlossen werden, dass man zufällig von einem Golfball erwischt wird. Daher sollte man seine Arbeitszeiten entsprechend anpassen. In den USA, der Heimat der Golfballtaucher, ist die Situation jedoch um einiges ernster. Viele der dortigen Golfgewässer werden von potentiell gefährlichen Tieren bewohnt. Das können Alligatoren, Schnappschildkröten und Schlangen sein. Selbst als erfahrener Taucher kann es hier zu Unfällen kommen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Folgen haben.
Einen Job als Golfballtaucher finden
Wie gesagt hat sich der Beruf des Golfballtauchers in Deutschland noch nicht wirklich etabliert. Deswegen wird man hier auch nur einen Job finden, wenn man Eigeninitiative ergreift und direkt auf Golfplatzbesitzer zugeht. Die Chance eine Zusage zu bekommen ist dabei sogar recht gut. Allerdings muss man erst eine Einigung finden. Schließlich soll es sich ja für beide Seiten lohnen. Von Jobbörsen und sonstigen Anlaufstellen sollte man sich allerdings distanzieren. Hierzulande wird man nämlich keine Stellenausschreibung als Golfballtaucher finden.