Die eigene Sprachbegabung nutzen und als Dolmetscher arbeiten
Schritt für Schritt:
- Sich die nötigen Sprachkenntnisse erwerben
- Ein Hochschulstudium als Dolmetscher absolvieren
- Sich auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisieren
- Weiterbildungen besuchen und Zusatzqualifizierungen erwerben
- Nach geeigneten Dolmetscherjobs suchen
- Sich für einen Job als Dolmetscher bewerben
- Den Arbeitgeber von seinen Fähigkeiten überzeugen
- Sich auf dem Arbeitsmarkt etablieren und seinen Ruf ausbauen
- Lukrative Aufträge annehmen und bestmöglich ausführen
- Bezahlung erhalten und viel Geld verdienen
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Selbst in unserer heutigen Zeit, wo Übersetzungsprogramme und Sprachcomputer eine immer wichtigere Rolle spielen, werden Menschen mit Sprachkenntnissen weiterhin gebraucht. Besonders dann, wenn es um Übersetzungs- oder Dolmetscheraufgaben geht. Sollte man also die nötigen Sprachkenntnisse besitzen, stellt sich natürlich die Frage, ob man nicht einen Job als Dolmetscher annehmen sollte. Dabei muss allerdings gesagt sein, dass der Weg dahin beschwerlich und keinesfalls für jeden zu bewältigen ist. Dolmetschen ist eine sehr harte und stressige Tätigkeit. Allerdings kann man dafür damit rechnen, dass man eine ordentliche Vergütung erhält. Schauen wir uns das Berufsbild also mal etwas näher an.
Der Unterschied zwischen Übersetzer und Dolmetscher
Die meisten Menschen stellen den Job eines Übersetzers mit dem eines Dolmetschers gleich. Das ist aber so keineswegs richtig. Wenngleich die beiden Tätigkeitsbereiche durchaus Ähnlichkeiten aufweisen, so kann man diese keineswegs gleichstellen. Übersetzer sind nämlich in der Regel dafür da um das geschrieben Wort zu übersetzen. Sie arbeiten also auf schriftlicher Ebene. Ein Dolmetscher hingegen ist für eine mündliche Übersetzung zuständig. Das Gehörte muss dabei nicht selten simultan oder nur kurz zeitversetzt übersetzt werden. Als Dolmetscher kann man also unbekannte Wörter nicht in aller Ruhe nachschlagen. Man muss daher eine schnelle Auffassungsgabe besitzen und stressresistent sein. Ebenso muss auf Mimik und Gestik des Gegenübers muss geachtet werden. Selbst wenn das Dolmetschen zeitversetzt erfolgt, hat man nur einen begrenzten zeitlichen Spielraum.
Voraussetzungen für einen Beruf als Dolmetscher
Prinzipiell handelt es sich beim Dolmetscher nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung. Das macht es allerdings keineswegs einfacher, als Dolmetscher eine gute Stelle zu bekommen. Die meisten Arbeitgeber legen nämlich sehr viel Wert auf entsprechende Bildungsnachweise. Ein Bachelor- oder Masterstudium ist in also fast immer erforderlich. Hinzukommen unterschiedliche Zusatzqualifikationen, Zertifikate und anderweitige Bescheinigungen. Ohne die nötigen fachlichen Voraussetzungen, wird man also keinen großen Erfolg haben. Natürlich sollte man auch sehr gute Sprachkenntnisse aufweisen können, sofern diese nicht bereits ausreichend im Studium vermittelt wurden. Am besten beherrscht man mehrere Sprachen. Das macht einen für potentielle Auftraggeber wesentlich attraktiver.
Doch auch die persönliche Eignung spielt eine enorme Rolle. Wie bereits erwähnt, nehmen hier vor allem die Auffassungsgabe und Stressresistenz eine enorme Bedeutung ein. Wer denkt, dass der Job eines Dolmetschers leicht zu bewältigen ist, der täuscht sich gewaltig. Gerade bei Konferenzen oder Tagungen, ist es durchaus üblich, dass Dolmetscher regelmäßig ausgetauscht werden. Das geschieht dabei etwa alle 20 bis 30 Minuten. Allerdings nicht, weil diese ihre Aufgabe schlecht erfüllt haben. Der Grund liegt schlicht und einfach darin, dass die Arbeit extreme Konzentration erfordert und einen permanent unter Stress setzt. Bevor man sich also für eine Tätigkeit als Dolmetscher entscheidet, sollte man sich ausreichend über die persönlichen Anforderungen informieren. Dabei muss allerdings auch gesagt werden, dass die Anforderungen sich je nach Art des Dolmetschens unterscheiden können.
Die unterschiedlichen Arten des Dolmetschens
Als Dolmetscher ist es sehr wichtig, dass man sich auf eine bestimmte Art des Dolmetschens spezialisiert. Es gibt nämlich keineswegs nur das eine Dolmetschen. Prinzipiell kann man zwischen vier verschiedenen Arten des Dolmetschens unterscheiden.
Simultandolmetschen
Bei dieser Art des Dolmetschens sitzen die Dolmetscher in einer schalldichten Kabine. Der vom Redner gesprochene Text wird dabei gleichzeitig in die Zielsprachen übersetzt. Besonders bei Konferenzen oder anderen größeren Veranstaltungen ist das Simultandolmetschen üblich. Es erfordert eine enorme Konzentration, weswegen hierbei in der Regel mehrere Dolmetscher beteiligt sind.
Mediendolmetschen
Diese Form des Dolmetschens kommt im Fernsehen und Radio vor. Besonders bei Live-Auftritten kommen Mediendolmetscher zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um eine Form des Simultandolmetschens. Damit kein Sendeloch entsteht, muss auch hier möglichst zeitnah übersetzt werden.
Verhandlungsdolmetschen
Beim Verhandlungsdolmetschen werden Gesprächssituationen in eine andere Sprache übersetzt. Das geschieht in der Regel zeitversetzt. Auch wird oft nicht das gesamte Gespräch übersetzt, sondern lediglich relevante Informationen.
Konsekutivdolmetschen
Konsekutivdolmetscher werden in der Regel für eher kürzere Ansprachen eingesetzt. Die Übersetzung erfolgt dabei zeitversetzt. Aber auch bei größeren Verhandlungen, wo auf die direkte Anwesenheit eines Dolmetschers wert gelegt wird, kommen Konsekutivdolmetscher zum Einsatz. Im Gegensatz zum Simultandolmetschen ist diese Tätigkeit ein wenig entspannter. Allerdings dauern die Veranstaltung üblicherweise auch um einiges länger.
Flüsterdolmetschen
Vom Flüsterdolmetschen spricht man, wenn der Dolmetscher sich gleichzeitig mit dem Redner unterhält. Auch hier muss man sehr konzentriert vorgehen. Das liegt unter anderem daran, dass man gegebenenfalls mit störenden Geräuschen oder dem Gerede anderer Menschen rechnen muss. Flüsterdolmetscher werden vor allem zur Betreuung kleinerer Gruppen eingesetzt. Ein mögliches Aufgabengebiet wären beispielsweise Führungen durch Firmengelände.
Wie viel Sie als Dolmetscher verdienen können
Der Verdienst eines Dolmetschers hängt von vielen Faktoren ab. Einer der wichtigsten dabei ist, ob Sie als Angestellter oder auf selbstständiger Basis arbeiten möchten. Wenn Sie bei einer Firma angestellt sind, so wird Ihr Bruttolohn in der Regel um die 2000€ betragen. Nach einigen Jahren und zunehmender Erfahrung, sind allerdings auch Bruttolöhne in Höhe von etwa 3000€ möglich. Mit mehr können Sie eigentlich nur dann rechnen, wenn Sie wirklich eine gute Festanstellung haben. Daher finden wir eine Tätigkeit auf selbstständiger Basis in vielen Fällen attraktiver. Hier können Sie durchaus Aufträge erhalten, wo Sie für eine halbe Stunde Dolmetschen schnell mal mehrere hundert Euro verdienen. Diese Art von Aufträgen ist allerdings begrenzt und nicht gerade einfach zu bekommen. Dennoch haben Sie als freier Dolmetscher finanziell gesehen mehr Möglichkeiten. Dafür müssen Sie sich aber auch erst einmal gegen Ihre Konkurrenz durchsetzen und einen Namen machen.